- Minos
- Mi|nos (griech. Mythol.):kretischer König, der den Minotaur[us] in einem Labyrinth einsperrt.
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Minos,griechischer Mythos: Titel oder Eigenname eines Königs in Knossos auf Kreta, Sohn des Zeus und der Europa, Bruder von Rhadamanthys und Sarpedon, Vater u. a. von Ariadne und Phädra. Nachdem er einen von Poseidon aus dem Meer gesandten und zur Rechtfertigung seines Anspruchs auf die Königsherrschaft erbetenen Stier nicht - wie versprochen - geopfert, sondern seiner Herde einverleibt hatte, verliebte sich seine Gemahlin Pasiphae durch die rächende Fügung des Gottes in den Stier und gebar von ihm den Minotaurus, den Minos in das von Daidalos geschaffene Labyrinth einsperrte. Als Rache für die Tötung seines Sohnes Androgeos bekriegte Minos die Athener und legte ihnen einen jährlich (oder alle neun Jahre) zu entrichtenden Tribut von sieben Jünglingen und sieben Jungfrauen auf, die er dem Minotaurus zum Fraß vorwarf. Erst durch Theseus wurde Athen von diesem Tribut befreit. Auf der Suche nach Daidalos (der Theseus indirekt unterstützt hatte, von Minos mit seinem Sohn Ikarus im Labyrinth eingesperrt worden und schließlich von dort entflohen war) fand Minos auf Sizilien den Tod. Minos galt auch als gerechter Gesetzgeber und nach seinem Tod als Richter in der Unterwelt. Nach Minos wurde die minoische Kultur benannt. - Antike Darstellungen des Minos sind selten, finden sich v. a. auf Münzen, auf etruskischen Denkmälern sowie (als Totenrichter) auf römischen Sarkophagen.Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Kreta: Die Palastkulturminoische Kultur: Palaststil und Kriegergräber - Das Endeminoische Kultur: Stadt und Palastminoische Kunst: Sakrale Landschaften - Die Wandmalereiminoische Religion: Weibliche Gottheitenminoisches Kunsthandwerk: Natur und Ornament
Universal-Lexikon. 2012.